Rebsorten
Bei geringen Erträgen (in unseren Steillagen 30 - 40 hl / ha) sind die fruchtigen Aromen des Rieslings unübertroffen. Wegen seiner langen Reifephase gedeiht er nur in den nördlichen Anbaugebieten optimal. Hier haben die Trauben bis in den Spätherbst Zeit, ihre fein-fruchtigen Aromen auszureifen und die elegante Fruchtsäure zu entwickeln.
Der Riesling ist unempfindlich gegen Winterfröste, neigt bei kühlem Blütewetter zur “Verrieselung” und stellt hohe Lagenansprüche. Unsere steinigen, dadurch wärmespeichernden, süd- und südwestlich ausgerichteten Steillagen sowie die typischerweise milden Spätherbste bieten dem Riesling optimale Bedingungen voll auszureifen.
Nach dem aktuellen Stand der Forschung geht der Riesling aus der Wildrebe "Vitis vinifera silvestris" hervor, in die der Traminer und später der Heunisch eingekreuzt wurden.
Die Heimat des Grauburgunders ist Burgund. In Deutschland gab der Kaufmann Johann S. Ruland um 1711 den Anstoß zur Kultivierung des Grauen Burgunders, der deswegen auch als “Ruländer” bezeichnet wird.
Seit den 1970er Jahren bauen wir Ruländer an, in früheren Jahren meist als süße Spätlese ausgebaut. Seit einigen Jahren erfreuen sich unsere trocken ausgebauten Grauburgunder Weine wachsender Beliebtheit.
Im sogenannten "gemischten Satz" (gemeinsamer Anbau verschiedener Rebsorten), der bis Anfang des 20. Jhd. in den heimischen Weinbergen vorherrschte, hatte der Traminer stets seinen Platz.
Diese Tradition haben wir aufgegriffen und bauen unseren Traminer mit etwas Riesling als Cuvée aus.
Der spritzig-fruchtige Riesling und das würzige Bukett des Traminers ergänzen sich hervorragend.
Die Gewürztraminer-Rebe ist frosthart, aber anfällig für "Verrieselung" während der Blüte, wodurch die Erträge schwanken und teils noch niedriger als die des Rieslings sind.
Der Gewürztraminer gehört zu den ältesten Rebsorten. Es wird vermutet, dass er bereits im antiken Griechenland (als "Uva aminea") kultiviert wurde.
Bei seiner heutigen Bezeichnung hat Tramin in Südtirol Pate gestanden. Dort gibt es urkundliche Erwähnungen der Rebsorte, die bis 1000 n. Chr. zurückreichen.
Im Burgund lässt sich der Anbau bis ins 4. Jahrhundert n. Chr. zurückverfolgen.
Nach Deutschland kam die Burgunderrebe erstmals durch Karl III., der sich Setzlinge aus dem Burgund kommen ließ, um sie am Bodensee zu kultivieren.
In den nördlichen Anbaugebieten verbreitete sich die Rebsorte erst wesentlich später.
Weinbaubetreibende Klosterhöfe, deren Mutterhäuser im Burgund standen, gaben wahrscheinlich den Anstoß zur Kultivierung der Rebsorte.
Der Spätburgunder ist die mutationsfreudigste Sorte, aus der nicht nur der Grau- und Weißburgunder, sondern auch Sorten wie Frühburgunder und Schwarzriesling hervorgegangen sind.
Wahrscheinlich wurde der Muskateller schon in der Antike in Vorderasien kultiviert. Auch mittelrheinische Muskatellerweine (insbesondere der Baccharacher) waren schon vor Jahrhunderten für Ihre Qualität berühmt.
Papst Pius II (1458-1464) ließ sich Baccharacher Muskatellerwein kommen.
Muskatellerreben benötigen, wie der Riesling, sehr warme und windgeschützte Lagen, da sie zur "Verrieselung" während der Blüte neigen. Die Lese erfolgt ca. 14 Tage früher als beim Riesling.
Weißer Burgunder
Der Weiße Burgunder stammt ebenfalls aus dem Burgund und ist eine weitere Mutation des Spätburgunders.
Seit 2005 haben wir den Weißen Burgunder im Anbau. Die Weine sind mild in der Säure, das Bukett erinnert an Quitte, Aprikose und manchmal Honigmelone.
Sein Name geht auf den württembergischen Arzt und Dichter Justinius Kerner (1786-1862) zurück.
Der Kerner weist eine hohe Winterfrostfestigkeit auf und hat keine hohen Ansprüche an die Lage. Er neigt zur starken Geiztriebbildung, weshalb die Laubarbeiten im Sommer aufwendig sind. Die Trauben erreichen in unseren Lagen oft ein hohes Mostgewicht.